Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie

Benkert / Hippius
14. Auflage Dezember 2023,
Springer-Verlag
Print: ISBN 978-3-662-67684-4
eBook: ISBN 978-3-662-67685-1

Autoren der 14. Auflage:
I.-G. Anghelescu, O. Benkert, G. Gründer, G. Hefner, P. Heiser, C. Hiemke, H. Himmerich, F. Kiefer, C. Lange-Asschenfeldt, M.J. Müller, M. Paulzen, F. Regen , A. Steiger, F. Weber
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Das Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie steht ab November 2023 in einer Neuauflage zur Verfügung. Mit dieser 14. Auflage des Kompendiums der Psychiatrischen Pharmakotherapie und den früheren 6 Auflagen der Psychiatrischen Pharmakotherapie kann auf nunmehr 20 Auflagen zurückgeblickt werden. Das Ziel ist in den 50 Jahren geblieben: eine kompetente, kompakte und aktuelle Übersicht der medikamentösen Therapie in der Psychiatrie vorzugeben. Im Vorwort sind die wichtigsten Neuerungen dieser Auflage aufgezählt.

Pocket Guide Psychopharmaka von A-Z

Pocket Guide
Psychopharmaka von A-Z

Benkert
6. Auflage Juli 2021,
Springer-Verlag
ISBN 978-3-662-61744-1

unter Mitarbeit von
I.-G. Anghelescu, G. Gründer, P. Heiser, C. Hiemke, H. Himmerich, F. Kiefer,
C. Lange-Asschenfeldt, M.J. Müller, M. Paulzen, F. Regen , A. Steiger, F. Weber

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Im Pocket Guide soll das Wissen über Psychopharmaka – wie vom Kompendium gewohnt – aktuell, kompetent, kompakt und zugleich kritisch bewertet abrufbar sein.
Der neueste Wissensstand zu den Präparaten wird in einem kleinen und übersichtlichen Format – auch für die Kitteltasche – dargestellt. Jeder Abschnitt, von den Dosierungen über die Indikationen bis hin zu den Nebenwirkungen ist im Detail überarbeitet. Die Plasmakonzentrationen, soweit verfügbar bzw. klinisch relevant, finden sich im Abschnitt Dosierung. Die Interaktionen sind sehr ausführlich dargestellt, so dass Risiken bei der Verordnung in der Regel ausgeschlossen werden können. Im Anhang finden sich – wie im Kompendium – die Interaktionstabellen zur ergänzenden Information. In dem zusammenfassenden Abschnitt Bewertungen sind die Vor-und Nachteile, die notwendigen Routineuntersuchungen und die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen in einer speziellen Systematik mit einem Blick erkennbar. Das Schwangerschaftsrisikos ist für jedes Präparat beschrieben.

Psychopharmakologischer Leitfaden für Psychologen und Psychotherapeuten

Psychopharmakologischer Leitfaden für Psychologen und Psychotherapeuten

Benkert / Hautzinger / Graf-Morgenstern (Hrsg.)
Springer-Verlag, April 2016
ISBN 978-3-662-49091-4

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Dieser Leitfaden gibt einen konzentrierten Überblick zur psychopharmakologischen Therapie.
Klinische Psychologen und psychologische und ärztliche Psychotherapeuten finden hier das notwendige Wissen beim Umgang mit Patienten, bei denen neben einer Psychotherapie auch eine medikamentöse Therapie mit Psychopharmaka indiziert ist. Der Leitfaden ist zugleich ein Nachschlagewerk zur Psychopharmakotherapie.

Dem Psychotherapeuten gelingt es mit diesem Buch die psychopharmakologische Therapie nicht nur zu begleiten, sondern auch notwendige Verbesserungen und indizierte Untersuchungen im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes schnell zu erkennen.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung evidenzbasierter Studien zur Kombinationstherapie von Psychotherapie und Psychopharmakotherapie zu jeder wichtigen ICD10- Diagnose. Die Literaturzitate erlauben es dem Leser die Bewertung dieser Studien und die Empfehlungen für die klinische Praxis nachzuvollziehen. Am Ende eines jeden Kapitels werden die Ergebnisse in einem „Fazit“ zusammengefasst. Die sorgfältige wissenschaftliche Ausarbeitung dieser Schnittstelle zwischen Psychotherapie und Pharmakotherapie ist ein Alleinstellungsmerkmal dieses Leitfadens.

Der Psychopharmakotherapie kann man sich im Leitfaden über zwei Ebenen nähern:
• über die einzelnen Medikamentengruppen und
• über die Diagnosen.

Alle relevanten ICD10-Diagnosen in der Psychiatrie sind systematisch bezüglich einer möglichen Therapie mit Psychopharmaka (und ggf. in Kombination mit Psychotherapie) dargestellt.

Im Gegensatz zum Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, finden sich im Leitfaden häufiger Übersichten, dafür aber keine Detaildarstellungen zu den Präparaten. Ein Literaturverzeichnis zu den wichtigsten Studien und Übersichtsarbeiten ist vorhanden.

Die Checkfragen und Antworten sind sorgfältig auf den Gegenstandskatalog für die schriftliche Prüfung nach dem Psychotherapeutengesetz bezogen und berücksichtigen auch den Ausbildungsgang für Kinder- und Jugendlichenpychotherapeuten. Bisher veröffentlichte Fragen sind in dem Fragenkatalog berücksichtigt.

Das Wissen für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ist in jedes Medikamenten- und Diagnosenkapitel integriert und mit den übrigen Abschnitten abgestimmt

Die wichtigsten Verbesserungen und Neuerungen in dieser 3. Auflage werden im Vorwort beschrieben.

Handbuch der Psychopharmakotherapie

Handbuch der Psychopharmakotherapie

Herausgeber: Gründer / Benkert
2. Auflage 2012,
Springer-Verlag

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Das Handbuch gibt eine ausführliche Übersicht zum Fachgebiet der psychiatrischen Pharmakotherapie. Die einzelnen Kapitel werden von den Spezialisten ihres Gebietes verfaßt. Der Schwerpunkt liegt in der klinischen und präklinischen Grundlagenwissenschaft. Die Gliederung des Handbuches folgt der Gliederung des Kompendiums der Psychiatrischen Pharmakotherapie.

Psychopharmaka

Psychopharmaka

Benkert
5. Auflage, Verlag C.H. Beck, 2009

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Das Buch führt das Wissen über die Wirkungsweise, die Anwendungsmöglichkeiten und Nebenwirkungen von Psychopharmaka auf 134 Seiten zusammen. Der Patient, der den Hintergrund zu seiner Medikation erfahren will, kann hier das Wissenswerte nachschlagen. Das Buch ist als Einstieg in das Gebiet der Pharmakotherapie bei psychischen Störungen gedacht. Ein eigener Abschnitt gilt den rationalen und irrationalen Ängsten gegenüber Psychopharmaka.

Der medizinische Laie ist heute oft erstaunlich gut über Krankheitsbilder, Medikamente und alternative Heilmethoden informiert. Geht es jedoch um psychiatrische Erkrankungen und Psychopharmaka, also Mittel, die zur Therapie dieser Leiden verwendet werden, ist dies nicht der Fall. So schnell man im Alltag mit dem Urteil bei der Hand ist, jemand sei verrückt, so groß ist die Unsicherheit, wenn man zu einer differenzierten Einschätzung aufgefordert wird. Erkrankungen wie die Depression oder die Schizophrenie sind dem Namen nach bekannt; das Wissen über Ursachen und Therapiemöglichkeiten fehlt weitgehend. Über Krankheitsformen wie die Panikstörung oder die Zwangsstörung, die auch sehr häufig auftreten, wissen nur wenige gut Bescheid. Entsprechend niedrig ist der Kenntnisstand über die vielen verschiedenen Therapieformen, die der Psychiatrie für die jeweiligen Fälle zur Verfügung stehen. Dies gilt vor allem für die Psychopharmaka. Selbst die wichtigsten Medikamentengruppen sind immer noch nur wenigen Menschen geläufig.

Eine wichtige Ursache für dieses Informationsdefizit ist die Komplexität der psychiatrischen Erkrankungen und Therapien sowie die Entwicklungsgeschwindigkeit im Forschungsfach Psychiatrie. Konzepte, die vor wenigen Jahren noch gültig waren, sind heute durch neue Erfahrungen und Entdeckungen überholt. Dabei wird immer deutlicher, dass sich viele der hergebrachten Begriffe und Einteilungen nicht mehr mit der einst erstrebten Eindeutigkeit aufrechterhalten lassen. Scheinbar distinkte Krankheitsbilder weisen Überschneidungen auf; zwischen Normalverhalten und psychiatrischen Krankheiten kennt man fließende Übergänge.

So ist selbst im herkömmlichen ärztlichen Krankheitsverständnis nicht ohne weiteres klar, wie Depressionen, Angstzustände und Zwangsstörungen mit Migräne zusammenhängen könnten. Sie kommen häufig zusammen vor. Aber es hilft dem Migränekranken nicht, wenn er weiß, dass er ein erhöhtes Risiko hat, auch noch depressiv zu werden. Diesen Zusammenhang im Rahmen eines biologischen Krankheitskonzeptes erklären zu können, nützt dem Betroffenen schon eher. In diesem Konzept verbindet die genannten Krankheitsbilder der krankhaft veränderte Stoffwechsel des Serotonins, eines wichtigen Botenstoffes im Gehirn. Störungen im Serotoninsystem führen unter anderem zu Migränekopfschmerz, depressiver Stimmung, Angstzuständen und Zwangsstörungen. Die Klärung dieses Zusammenhangs stellt nicht allein einen wichtigen Schritt in der modernen Psychopharmakaforschung dar. Die Erkenntnisse über die Wirkungsweise des Serotonins führten zur Entwicklung hochpotenter Wirkstoffe – nicht allein gegen Migräne, sondern auch gegen Depressionen, Ängste und Zwänge. Das Migränemittel Sumatriptan wirkt an Serotoninbindungsstellen im Gehirn. Bei aller gebotenen Vorsicht in Bezug auf noch unklare Nebenwirkungen erweist sich die Substanz als sehr wirksam. Sie beschert mittlerweile vielen Migränepatienten im Anfall eine Schmerzfreiheit, auf die sie nicht mehr zu hoffen wagten.

Im Rahmen der Erforschung des Serotoninsystems wurden aber auch wirksame Medikamente gegen depressive Zustände, Angst- und Zwangsstörungen und jetzt sogar gegen Schizophrenie entwickelt. Auffällig ist dabei, dass Patienten und Angehörige das Migränemittel mit beachtlicher Nüchternheit bewerten. Chancen und Risiken, Therapieerfolg und Nebenwirkungen werden ohne erkennbare Voreingenommenheit gegeneinander abgewogen. Die anderen Serotoninregler, also Mittel aus derselben Wirkstoffgruppe, die zur Behandlung der als klassisch geltenden psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt werden, betrachtet man jedoch mit großen Vorbehalten. Dies merkt man bereits an den negativ klingenden Begriffsumschreibungen wie z. B. «Chemie für die Seele» oder «Stimmungsdrogen».
Im Folgenden sollen Wirkungsweise, Anwendungsmöglichkeiten und Nebenwirkungen von Psychopharmaka unter Berücksichtigung der Erfahrung und des verfügbaren Wissens aus international anerkannten, empirischen Befunden und Studien erläutert werden. Im Rahmen dieser Informationen ist es nicht ohne Belang, wie Psychopharmaka aus der Sicht von Nicht-Fachleuten eingeschätzt werden. Manche Kritik ist berechtigt und hilft sowohl dem Arzt als auch dem Forscher, die therapeutischen Möglichkeiten zu verbessern. Aber auch Urteile, die einen eher emotionalen Hintergrund haben, müssen ernstgenommen werden. In der Hauptsache sollen jedoch die nicht immer einfachen, medizinisch-wissenschaftlich belegten Zusammenhänge der Psychopharmakotherapie zur Sprache kommen.

Dabei besteht die erste Hürde bereits darin, dass es unklar ist, was überhaupt unter einem «Psychopharmakon» zu verstehen ist. Der Begriff findet sich bereits im Mittelalter bei Reinhardus Lorchius aus Hadamar (Hadamarius), der 1548 unter dem Titel Psychopharmacon, hoc est: medicina animae eine Sammlung von Trost- und Sterbegebeten herausgegeben hat. Das, was man seither unter einer «Medizin für die Seele» verstand, ist sowohl inhaltlich als auch begrifflich vielfältigen Wandlungen unterworfen gewesen. Heute bezeichnen wir als Psychopharmaka all diejenigen Substanzen, für die nach kurzfristiger oder langfristiger Gabe zweifelsfrei ein Effekt auf die Psyche nachweisbar ist. Dabei muss außerdem sichergestellt sein, dass die psychischen Wirkungen nicht nur scheinbar von der Substanz herrühren. Es handelt sich in einem solchen Fall um einen Placeboeffekt, d. h. eine Wirkung eines Scheinpräparates, das keinerlei pharmakologisch wirksame Substanz enthält. Solche psychischen Placeboeffekte sind nicht selten und müssen durch methodisch einwandfreie Studien ausgeschlossen sein. Nun können letztlich viele chemische Substanzen neben ihren Wirkungen auf den übrigen Körper auch psychotrop wirken, also psychische Effekte hervorrufen. Zu den Psychopharmaka soll hier jedoch nur eine kleine Gruppe von speziell definierten Wirksubstanzen gerechnet werden. Schmerzmittel, Mittel gegen Epilepsien und gegen die Parkinsonsche Erkrankung wirken auch psychotrop, gehören aber nicht zum engeren Spektrum der Psychopharmaka. Das gilt ebenso für die in den anderen Bereichen der Medizin verwendeten Substanzen, die nicht wegen ihrer psychischen Eigenwirkung eingesetzt werden. Auch Drogen, wie etwa Alkohol, Haschisch oder LSD, haben zweifelsfrei eine psychotrope Wirkung, zählen jedoch nicht zu den Psychopharmaka, weil sie nicht als Medikamente zur Behandlung psychiatrischer Störungen anzusehen sind.

Diese Formulierung enthält implizit die Forderung, dass für Psychopharmaka ein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden muss. Das bedeutet letztlich, dass sie bei der Behandlung eines Krankheitszustandes bessere Wirkung erzielen als ein Placebopräparat oder als ein anderes, schon als wirksam erkanntes Vergleichspräparat. Zwei Dinge bedürfen hierzu der näheren Erklärung. Bei psychischen Störungen handelt es sich um Krankheiten, deren biologisches Korrelat u. a. ein gestörter Stoffwechsel verschiedener Botenstoffe im Gehirn ist. Derzeit hat man weder für alle psychiatrischen Krankheiten eine genaue Vorstellung von den gestörten biologischen Mechanismen, noch weiß man genau, aufgrund welcher Ursachen es zu diesen Störungen kommt. Diese Ursachen sind nach heutigen Hypothesen beispielsweise genetisch begründet, eventuell durch bestimmte Viren mitausgelöst oder durch gewisse Lebensumstände zum Tragen gekommen.
Es handelt sich bei der Behandlung der psychiatrischen Krankheitserscheinungen durch Psychopharmaka ebenso um eine medizinische Therapie, wie sie auch die Insulingabe beim zuckerkranken Patienten darstellt. Niemand diskreditiert die Insulingabe bei krankhaft erhöhtem Blutzucker, weil sie das Wesen der Zuckerkrankheit nicht erfasst. Die Frage, ob es überhaupt das Wesen einer Krankheit gibt, kann natürlich nicht in diesem Zusammenhang geklärt werden. Auch diejenigen, die bei der Kritik der Psychopharmakotherapie damit argumentieren, bleiben eine solche Diskussion schuldig. Das natürliche Empfinden scheint ihnen dennoch auf Anhieb Recht zu geben. Man ist intuitiv geneigt, in Phänomenen wie Wahn, Denkstörungen oder melancholischer Stimmung an das Wesentliche im Menschen und damit zugleich an ganz spezielle Gründe solcher Erkrankungen zu denken. Jeder fühlt, dass hier etwas Entscheidenderes tangiert wird, als es Blutzuckerwerte je sein können. Anstatt allein der Intuition zu trauen, sollte man jedoch eine differenzierte Analyse vornehmen. Auch eine optimale Insulintherapie – sei es durch Spritzen von Insulin, durch ein computergesteuertes Insulinpumpsystem oder letztlich durch Transplantation von insulinproduzierendem Gewebe aus einer Bauchspeicheldrüse – kann immer nur das eine: die ausgefallene Funktion möglichst gut ersetzen. Dennoch bezeichnet man das Insulin nicht als chemische Krücke des Diabetikers. Man sieht darin vielmehr eine wirksame Therapie, auch wenn sie die Bauchspeicheldrüse nicht wieder funktionstüchtig macht. Auch die Schulung des Diabetikers, alle Aufklärung und Betreuung dienen letztendlich dem Ziel, den Blutzuckerspiegel vor großen, als krankhaft definierten Schwankungen zu bewahren. Man will die Funktion einer gesunden Bauchspeicheldrüse so exakt wie möglich nachahmen. Nur dann werden die gravierenden Spätfolgen einer Zuckerkrankheit vermieden. Nach dem Wesen der Krankheit fragt man hier nicht.

Genauso sollte auch die Wirkungsweise von Psychopharmaka verstanden werden. Auch sie erfassen nicht das Wesen der Depression. Sie sollen nur, und darin müssen sie weiter optimiert werden, das nicht mehr funktionierende Regelsystem – beispielsweise des Serotonins im Gehirn – so gut es geht wieder in eine natürliche Ordnung bringen. So wie man dem Insulin nicht den Vorwurf machen kann, es erfasse nicht das Eigentliche der Zuckerkrankheit, kann man einem Antidepressivum nicht vorwerfen, es erfasse nicht das Eigentliche der Depression. Dass eine Krankheit gravierende Folgen für das Leben eines Menschen haben kann, mit denen er fertig werden muss, gilt hier wie da. In beiden Fällen muss es aber in der medikamentösen Behandlungsstrategie nüchtern darum gehen, das zu optimieren, was optimierbar ist. Dies geschieht eben durch den – methodisch möglichst genauen – Wirksamkeitsnachweis für das betreffende Krankheitsbild.

Hier bedarf es einer zweiten Erläuterung. Die Definition der Krankheitsbilder in der Psychiatrie befindet sich im Umbruch. Darauf wird bei der Besprechung der einzelnen Psychopharmakagruppen noch einzugehen sein. Das Ausmaß der Neuerungen wird am ehesten am Begriff der «Neurose» klar: Während er noch in aller (Laien-)Munde ist, wurde er bereits vor Jahren in der amerikanischen (und international anerkannten) Klassifizierung psychiatrischer Krankheiten aufgegeben. International anerkannte Experten haben sich längst darauf geeinigt, dass es das, was man gemeinhin als Neurose bezeichnet, in dem neuen Konzept nicht mehr gibt. Die alte Einteilung psychiatrischer Krankheiten beruhte auf ätiologischen Gesichtspunkten, also die vermeintliche Ursache der Krankheit war der Ausgangspunkt einer diagnostischen Einteilung. Die neue Klassifikation beruht dagegen auf phänomenologischen Kriterien, also auf der primär nur beschreibenden Darstellung und Einteilung der Krankheitsbilder. Dadurch wird vermieden, eine Erklärung in ein Krankheitsbild hineinzulegen, die man noch gar nicht hat. In der alten Vorstellung glaubte man, dass Neurosen einen rein psychischen Ursprung haben, Psychosen wie die Schizophrenie (also die eigentlichen Geisteskrankheiten) aber körperlich bedingt seien. Diese Unterscheidung trägt nicht mehr. Über die biologischen Ursachen der verschiedenen Krankheitsbilder weiß man noch zu wenig. Daher hat man sich darauf geeinigt, nur das klar Beschreibbare zur Krankheitsdefinition heranzuziehen, wie beispielsweise den Grad und die Art der depressiven Stimmung. Diese Form der Einteilung setzt sich auch in anderen Gebieten der Medizin durch. In der Neurologie wird die Einteilung der Kopfschmerzen jetzt ebenfalls nach rein phänomenologischen Gesichtspunkten vorgenommen. Damit ist es aber auch gelungen, Krankheitsbilder neu zu definieren und besser zu behandeln, die früher in den Neurosen oder den

Persönlichkeitsstörungen untergingen. So kennen wir heute verschiedene Formen der Angsterkrankungen wie etwa Panikstörungen, die vor etwa zwei Jahrzehnten noch nicht definiert waren. Das macht aber auch deutlich, dass dort, wo die Einteilung der psychischen Krankheiten schwankt, auch eine Zuordnung der Medikamente, deren Wirksamkeit auf psychische Krankheiten geprüft werden soll, schwerer fällt. Im Moment hilft man sich noch so, dass alte Einteilungsformen beibehalten werden, einzelne Präparate jedoch nach ihrem Wirkspektrum differenziert beurteilt werden. So sollen auch in diesem Buch die Psychopharmaka in der bisher üblichen Weise untergliedert werden:

• Antidepressiva, als die Gruppe von Medikamenten, die im Wesentlichen Depressionen bekämpfen helfen, aber auch bei Angsterkrankungen, Zwangsstörungen und vielen weiteren seelischen Erkrankungen eingesetzt werden.
• Antipsychotika, die gegen wichtige Merkmale psychotischen Geschehens, wie etwa Wahn oder Halluzinationen, gerichtet sind; sie sind auch zur Beruhigung bei schwerer Erregung indiziert.
• Anxiolytika sind Beruhigungsmittel mit einer schnell wirkenden angstlösenden Komponente.
• Hypnotika sind Schlafmittel; diese Gruppe setzt sich aus sehr verschiedenen Substanzen zusammen.

Es soll an dieser Stelle besonders darauf hingewiesen werden, dass Antidepressiva nicht nur Depressionen, sondern u. a. auch chronische Schmerzen sowie Angst- und Zwangszustände lindern. Anxiolytika beruhigen nicht nur, sondern können auch eine schwere Hemmung oder wahnhafte Erstarrung (Stupor) lösen helfen. Gerade diese Befunde der modernen Psychopharmakologie und das eingangs beschriebene Beispiel aus der Migräneforschung machen deutlich, welchen Stellenwert der Forschung mit Psychopharmaka in der Psychiatrie und den gesamten Neurowissenschaften zukommt. Ihre klinische Wirksamkeit auf bestimmte psychiatrische Krankheitsbilder erlaubt eine daran gekoppelte, erfolgversprechende Forschungsstrategie. Wirkmechanismen von Psychopharmaka geben indirekt Aufschluss über die neurobiologischen Grundlagen psychischer Störungen. Das öffnet uns ein Fenster zum Gehirn (window to the brain). Spekulationen über das Wesen der Migräne und der Depression haben letztlich nicht zu wirkungsvollen Medikamenten geführt. Erst die Verortung des biologischen Zusammenhangs im Serotoninsystem konnte das leisten (s. Kap. III. 9.).

Ihren vollen Wert können Psychopharmaka natürlich erst dann entfalten, wenn sie in einem Gesamtbehandlungsplan, der eine optimale Therapiestrategie für den Patienten beinhaltet, eingebettet sind. Pharmakotherapie und Psychotherapie sollen sich sinnvoll ergänzen. Insbesondere bei den chronischen Erkrankungen ist die Soziotherapie ein unabdingbares Element der Therapie. Es reicht heute nicht mehr aus, etwa in Langzeitstudien nachzuweisen, dass ein Medikament die Häufigkeitvon Krankheitsepisoden zu verringern vermag. Vielmehr muss auch die Lebensqualität des Patienten verbessert werden. Welche Therapieverfahren insgesamt dem Patienten am besten helfen, muss mit empirischen Methoden überprüft werden. Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Methoden müssen sich dieser Prüfung ebenso unterziehen wie sozialtherapeutische Maßnahmen.

I. Einleitung 9

II. Geschichte der somatischen Therapien bei
Geisteskrankheiten 16

III. Wirkungsmechanismus von Psychopharmaka 24
1. Signalvermittlung im neuronalen Netzwerk 24
2. Transmitter als chemische Informationsvermittler 26
3. Dopamin und Dopaminrezeptoren 31
4. Psychopharmaka als Transmitterantagonisten 33
5. Wirkmodifikation durch Rezeptormodifikation 34
6. Kurzzeitwirkungen und Langzeitwirkungen 35
7. Dynamik des Transmitter-Rezeptor-Systems 38
8. Reuptake-Hemmung als Wirkprinzip der
Antidepressiva 38
9. Die Rolle des Serotonins 39
10. Die dualen Antidepressiva 42
11. Hemmung des Transmitterabbaus 43
12. Der Benzodiazepinrezeptor als Verstärker 44
13. Ausblick 46
Molekulargenetische Ansätze 46 – Neuroplastizität 48
IV. Antidepressiva 50
1. Anwendungsgebiete 51
Depressionen 51 – Panikstörung 56 – Generalisierte Angststörung 58 – Zwangsstörung 58 – Phobische Störungen 59 – Essstörungen 60 – Chronische Schmerzen 60 – Schlafstörungen 61 – Prämenstruell-dysphorisches Syndrom 61

2. Nebenwirkungen der Antidepressiva 62
Herz-Kreislauf-System 62 – Psychische Nebenwirkungen 63 – Andere Nebenwirkungen 64 – Kontraindikationen 65
3. Routineuntersuchungen bei antidepressiver
Therapie 65
4. Antidepressiva-Plasmakonzentrationen 67
5. Medikamenten- und Nahrungsmittelwechselwirkungen 68
6. Wirkungseintritt und Therapiedauer 70
7. Andere Behandlungsmethoden der Depression 71

V. Phasenprophylaxe bei Affektiven Psychosen 71
1. Wirkungsweise von Lithium 72
2. Anwendungsbereiche 74
3. Nebenwirkungen 75
4. Lithiumintoxikation 76
5. Lithium und Schwangerschaft 77
6. Rezidivprophylaxe durch Lithium 77
7. Antiepileptika 78

VI. Antipsychotika 79
1. Einteilung und nosologische Problematik 79
2. Unerwünschte Wirkungen der Antipsychotika 86
Extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen 86 –
Metabolisches Syndrom 88 – Vegetative Nebenwirkungen 89 – Blutbild und Knochenmark 89 – Auswirkungen auf das Hormonsystem 90 – Andere Nebenwirkungen 91
3. Behandlungsdauer, Langzeitmedikation und
Rezidivprophylaxe 92
4. Motivierung der Patienten für die
Antipsychotikatherapie 93

VII. Anxiolytika 95
1. Anwendungsbereiche der Benzodiazepine 95
2. Nebenwirkungen 98
3. Abhängigkeitsrisiko und Entzugsproblematik 99
4. Die anderen Anxiolytika 100

VIII. Hypnotika 101
1. Benzodiazepinhypnotika 103
2. Nicht-Benzodiazepinhypnotika 104
3. Andere Hypnotika 105

IX. Medikamente zur Behandlung von
Drogenabhängigkeit und Drogenentzug 106
1. Alkoholabhängigkeit 108
2. Nikotinabhängigkeit 110
3. Abhängigkeit von Opiaten 111
4. Stimulantien und Appetitzügler 113
5. Psychedelische Drogen 115

X. Antidementiva 116

XI. Psychopharmaka und /oder Psychotherapie? 118
1. Therapeutische Wirksamkeit im Vergleich 119
2. Vorbehalte gegenüber Psychopharmaka 122

Verzeichnis der Medikamente 126
Sachregister 128

StressDepression

StressDepression

Benkert
2. Auflage (1. Auflage beck´sche reihe),
Verlag C.H. Beck, 2009

Warum macht Stress depressiv?
Warum macht die Depression das Herz Krank?

In der Zeitschrift Psychologie Heute vom April 2011 findet sich eine Zusammenfassung und Aktualisierung des Inhalts des Buches.

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Stress in der Arbeitswelt, durch Mobbing, den täglichen Ärger, durch Lebensschicksale und Ängste ist ein wichtiger Grund für das Krankheitsbild der StressDepression – ein neues Massenleiden. Eine der bisher umfassendsten Untersuchungen zu den Ursachen des Herzinfarkts, die Interheart-Studie, kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Depression und Stress sind ein eminentes Infarktrisiko, genauso stark wie Bluthochdruck und Übergewicht.

Es werden die StressDepression und die körperlichen und psychischen Folgekrankheiten ausführlich beschrieben. Die Alarmsignale für Stress und die einzelnen Stressfaktoren werden genau geschildert. Die verschiedenen Formen der Depression werden ebenso erklärt wie die neurobiologischen Störungen, die bei Dauerstress und der Depression gemeinsam auftreten und zu Gesundheitsschäden führen.

Zahlreiche Checklisten helfen dem Leser zu ersten Selbstdiagnosen und sagen ihm, wann er unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollte oder ob Selbsthilfe zur Stressbewältigung ausreicht. In einem großen Schlußteil wird erläutert, wie sich die Stress-Depression besiegen läßt.

Das wichtigste Anliegen dieses Buches ist es, dem Leser zu zeigen, dass es neue Möglichkeiten gibt, sich aus der Depression zu befreien oder sie gar zu verhindern. Dazu muss der Faktor Stress, genauer: Dauerstress, stärker berück-sichtigt werden; denn das ist bisher bei der Suche nach den Ursachen und bei der praktischen Therapie der Depression zu wenig geschehen.

Um dieses wichtige Anliegen zu untermauern, formuliere ich die Stresshypothese der Depression. Dazu sind theoretische Erläuterungen auf der Basis der wissenschaftlichen Literatur nötig. Ich möchte zeigen, wie eng Stress und Depression auf vielen Ebenen verbunden sind und warum Stress zur Depression führt. Auf diese Weise eröffnen sich neue Perspektiven sowohl zur besseren Diagnostik und Therapie der Depression als auch zum Erkennen und Verhüten von Dauerstress. Der Leser mag hier und dort Bekanntes aus anderen Empfehlungen auch in diesem Buch wieder finden, vieles ist aber so noch nicht gesagt worden.

Natürlich wurde schon von anderen Disziplinen ein Zusammenhang zwischen Stress und Depression gesehen – aber immer aus der spezifischen, eigenen Forschungs-perspektive, meist ohne das so dringend nötige interdisziplinäre Cross-over. Der Verhaltensforscher zeigt uns am Tiermodell, wie Depression und Stress zusammenhängen; der Neurobiologe erklärt uns die gleichsinnig gestörten neurobiologischen Achsen beim Dauerstress und bei der Depression; der Soziologe sieht Stress als Bedingung für psychische Störungen und Krankheiten; der Psychiater kennt stressbedingte Diagnosen: z.B. die Anpassungsstörung oder die posttraumatische Belastungsstörung und der Psychologe und der Psychotherapeut arbeiten mit ihren Patienten am besseren Umgang mit Stressoren.

Genauso wichtig wie die erste Frage des Buches „Warum macht Stress depressiv?“ ist die zweite Frage „Warum macht die Depression das Herz krank?“. Es ist schon lange bekannt, dass Dauerstress zu körperlichen Krankheiten führt, dass aber gerade die Depression ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, ist erst eine Erkenntnis der letzten Jahre.

Alle diese Zusammenhänge, besonders die neurobiologischen mit der strikten Ableitung der fatalen Krankheitsfolgen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, legen es nahe, die enge Verknüpfung von Stress und Depression auch begrifflich und orthographisch als eine Art Warnruf deutlich zu machen: StressDepression!

Weiterhin möchte ich die Aufmerksamkeit nicht nur auf diesen Zusammenhang an sich, sondern auch auf die Häufigkeit des Auftretens der StressDepression lenken. Mir scheint es gerechtfertigt, angesichts einer veränderten Arbeitswelt und zunehmender Zukunftsängste von einem neuen Massenleiden zu sprechen. Das ist vielen Menschen in der Regel noch gar nicht bewusst, nicht in seinen Zusammenhängen und auch nicht mit all seinen Konsequenzen bis hin zum Herzinfarkt. Aber dieses Massenleiden hat uns längst erreicht, und wir müssen uns dem stellen.

Ich zeige zahlreiche Wege auf, wie man sich schützen kann. Der gezielte Abbau von Dauerstress ist ein entscheidender Schritt zur Prävention psychischer und körperlicher Erkrankungen. Hat sich aber schon eine Depression entwickelt, sollte heute die Stressbewältigung systematisch zur Behandlung gehören.

In den drei Jahren nach der ersten Auflage gab es eine große Zahl positiver Studien, die belegen konnten, dass Dauerstress zu einer Depression führen kann und dass besonders häufig Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Folge sind. Aus diesem Grunde wurden die beiden wichtigen Fragen aus der Stresshypothese auch im Titel in den Vordergrund gestellt. Der Inhalt und die Literatur wurden auf den aktuellen wissenschaftlichen Stand gebracht.

Einleitung

Teil I – Das neue Massenleiden StressDepression

1. Kapitel

Was ist eine StressDepression? 13
Die drei Phasen der StressDepression 19
Stressoren und ihre Folgen 20

2. Kapitel

Wie erkenne ich die StressDepression? 23
Stufe 1: Stressreaktionen erkennen 23
Stufe 2: Die Depression erkennen 27
Stufe 3: Körperliche Krankheiten erkennen 29

Teil II – Die vielen Ursachen der StressDepression

3. Kapitel

Stress – die klassischen Grundlagen 33
Der gute und der schlechte Stress 33
Stress als gesunde Alarmreaktion 36
Sympathikus und Parasympathikus 37
Stresshormon-Achse 38
Dauerstress 40
Oxytozin: das Antistresshormon 41
Erklärungsmodelle für psychische Stress-Symptome 42

4. Kapitel

Die Stressoren 44
Stress von außen und von innen 44
Der Druck der Arbeitswelt 47
Extremfall Mobbing 50
Der alltägliche Ärger 53
Lebenseinschnitte und Schicksalsschläge 58
Die Stressoren und das Risiko für das Herz 63

5. Kapitel

Ängste 64
Phobien und die Ursachen der Ängste 65
Panikattacken 69
Traumatische Erfahrungen und ihre Folgen 72
Zukunftsängste 75

6. Kapitel

Die verschiedenen Formen der Depression 78
Depressionsdiagnosen 82
Körperliche Beschwerden bei der Depression 84
Manie und Depression – die bipolare Störung 86
Wie viele Menschen sind depressiv? 89

Teil III – Die fatalen Folgen der StressDepression

7. Kapitel

Gestörte Neurobiologie 95
Was passiert im Gehirn bei Dauerstress und Depression? 96
Sichtbare und messbare Veränderungen im Gehirn 96
Genetische Veranlagung 99
Neurochemische Veränderungen 100
Fehlregulation der Stresshormon-Achse 103
Fehlregulation des Sympathikus-Parasympathikus-Systems 105
Kortisolausschüttung und die Folgen 106
Metabolisches Syndrom 106
Gewichtszunahme 107
Diabetes mellitus 108
Geschlechtshormone und Wachstumshormon 109
Osteoporose 109
Analogie zum Cushing-Syndrom 110
Gestörte Hämostase 110
Das Immunsystem bei Stress und Depression 111

8. Kapitel

Folgekrankheiten von Dauerstress und Depression 114
Mensch-Tier-Analogien:
Erlernte Hilflosigkeit unter Stress 114
Besonders gefährdet: das Herz 116
Weitere Gefahren bei Dauerstress und Depression 121
Schmerzen 123
Psyche und Soma 126
Burnout-Syndrom 129
Alkoholabhängigkeit 134

Teil IV – Die StressDepression besiegen

9. Kapitel

Ressourcen und Risiken erkennen 139
Stress ist nicht gleich Stress 139
Das soziale Netz 141
Soziale Kompetenz 144
Emotionale Intelligenz 145
Die Stärken und Schwächen der Persönlichkeit 146
Perfektionisten 149
Die Typ A-Persönlichkeit 150
Arbeitssucht: die Workaholics 152
Optimisten 156
Kohärenz – Werte und Lebenssinn 158
Testprogramm 159

10. Kapitel

Stressbewältigung – die Grundlagen 160
Strategien zum Stressmanagement 160
Kognitives Stressmanagement 160
Stressreaktionen reduzieren – Spannungszustände lösen 162
Coping-Verhalten –
die verschiedenen Bewältigungsstrategien 166
Selbsthilfe oder Hilfe von außen? 168
Salutogenese und Prävention 170
Wohlbefinden 171
Positive Psychologie 174

11. Kapitel

Selbsthilfe – Wie kann ich mich vor Dauerstress schützen? 176
Zäsuren setzen 177
Zeitmanagement 180
Die Kunst des Entspannens 182
Progressive Muskelentspannung 183
Autogenes Training 184
Atementspannung 184
Andere Entspannungstechniken 185
Einstellungen konstruktiv und positiv ändern 185
Zehn Aufgaben 187
Was mache ich in einer akuten Krise? 196
Der Selbstbetrug 197
Sport, Ernährung und Hormone 198
Bewegung 199
Einfache Ernährungsregeln 200
Gesundes Altern 201
Glück empfinden und das Genießen lernen 203

12. Kapitel

Hilfe von außen 206
Psychotherapie: die kognitive Verhaltenstherapie 207
Therapie mit Medikamenten 213
Begleittherapien 216
Alternative Therapien 218

Anhang

Literaturhinweise 223
Register 235

Zwangskrankheiten

Zwangskrankheiten

Benkert / Lenzen-Schulte
2. Auflage, Verlag C.H. Beck, 2004

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Die Neuauflage der Zwangsstörungen soll dem Patienten eine Übersicht über den aktuellen Stand des Wissens über Ursachen, Symptome und Therapien der Krankheit geben. Die Stellung der Verhaltenstherapie im Vergleich zur Pharmakotherapie wird neu bewertet. Neu ist das Diagnoseschema Y-BOCS zum schnellen Erkennen der Krankheit im Anhang. Der Patient hat mit diesem Wissen eine gute Grundlage für das Gespräch mit seinem Arzt.

I. Einleitung

II. Klinische Aspekte

Definition und Erscheinungsformen:
Was ist eine Zwangskrankheit?
Zwangshandlungen – Zwangsgedanken – Zwangskrankheit in Verbindung mit anderen psychiatrischen Erkrankungen
Häufigkeit und Verlauf der Zwangskrankheit
Zwangskrankheiten im Kindesalter
Zwangskrankheiten bei Schwangerschaft
und Geburt
III. Störungen aus dem Formenkreis der Zwangserkrankungen
(obsessive-compulsive-spectrum disorders)

Störungen der Impulskontrolle
Trichotillomanie – Kleptomanie – Spielsucht – Alkoholismus
Tics – Tourette-Syndrom
Eßstörungen
IV. Krankheitsmodelle:
Was ist bei Zwangskranken geschädigt?

Theoretische Vorbemerkungen
Neurobiologische Krankheitsmodelle
der Zwangskrankheit
Störungen des neurochemischen Gleichgewichts – Schädigung von Strukturen bestimmter Hirnareale
Lerntheoretisches Modell der Zwangskrankheit
Ethologische Aspekte der Zwangskrankheit
Zwangshandlungen und Gedächtnisstörungen
Psychoanalytisches Verständnis der
Zwangskrankheit
V. Therapeutische Optionen:
Wie kann man eine Zwangskrankheit behandeln?

Verhaltenstherapie/Kognitive Therapie
Pharmakotherapie
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer – Therapieerfolge – Andere pharmakologische Therapiestrategien – Therapie nach Maß
Neurochirurgie
Anhang

Y-BOCS-Diagnoseschema
Weiterführende Literatur
Hinweis auf Selbsthilfegruppen
Register